Mittelstand stärken, Wettbewerbsfähigkeit fördern
Um die Wirtschaftsflaute zu beenden, muss sich die Politik in Deutschland stärker auf die Bedürfnisse des Mittelstands fokussieren und strukturelle Probleme lösen. Das hat DSGV-Präsident Ulrich Reuter im Zuge der Jahrestagung von Internationalem Wirtschaftsfonds und Weltbank in Washington gegenüber verschiedenen Medien betont. Der wirtschaftliche Stillstand, gepaart mit hohen Energiekosten und überbordender Bürokratie, lähme die Innovationskraft und Investitionsfreude unserer Unternehmen, so Reuter. Für ihn steht fest: Die Bundesregierung muss jetzt entschlossen handeln und dafür sorgen, dass die Standortbedingungen in Deutschland wieder wettbewerbsfähiger werden.
Die verschiedenen von der Ampel-Regierung vorgelegten Lösungsansätze seien gut, sagte Reuter, forderte jedoch, diese zu einem zukunftsorientierten Plan zusammenzuführen. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters machte er deutlich, dass das „zögerliche Handeln und die Unstimmigkeiten“ innerhalb der Koalition den Mittelstand belaste und damit auch dem gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland schade. Die Regierung müsse jetzt liefern und ihre Maßnahmen konsequent umsetzen, um die Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen. Nichtstun, so Reuter in der Wirtschaftswoche, „wäre das Schwierigste und würde den Mittelstand weiter schwächen“. Deutschland habe sich durch ein Zuviel an Regulatorik selbst in Narkose versetzt. Aus dieser müsse das Land wieder herausgeholt werden, so der DSGV-Präsident im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. „Wir müssen einen klaren und auch zukunftsorientierten Pfad für mehr Wettbewerbsfähigkeit finden«, sagte Reuter gegenüber Spiegel Online. „Das muss unser Hauptaugenmerk sein. Alles andere muss die Politik dahinter zurückstellen.“
Die Sparkassen-Finanzgruppe, mit der drei von vier Unternehmen in Deutschland eine Geschäftsbeziehung haben, ist bereit, eine zentrale Rolle bei der notwendigen Transformation zu spielen. „Doch hierfür braucht es verlässliche Rahmenbedingungen und weniger regulatorische Hürden“, erklärte Reuter gegenüber Platow. Nur so könne privates Kapital aktiviert und ein Beitrag zur Transformation in Richtung CO2-Neutralität geleistet werden. Angesichts des wachsenden Investitionsrückstands in der Infrastruktur und Digitalisierung appelliert Reuter eindringlich: „Es ist Zeit, zu handeln!“