„Mittelstand auf Zinswende gut vorbereitet“
Unternehmen haben sich niedrige Zinsen langfristig gesichert
26. September 2018 – Pressemitteilung Nr. 36
Die mittelständischen Unternehmen in Deutschland sind auf eine Zinswende gut vorbereitet und können ihr gelassen entgegen sehen – das ist ein Ergebnis des S-Mittelstands-Fitnessindex 2018. „Trotz der langanhaltenden Niedrigzinsphase haben sich die Unternehmen nicht unverhältnismäßig verschuldet. Auch wenn die Bankverbindlichkeiten im Laufe der vergangenen Jahre kontinuierlich angestiegen sind, so ist das Eigenkapital in der Regel immer stärker gewachsen. Die Betriebe sind auf eine Änderung der Zinspolitik der europäischen Notenbanken ausreichend vorbereitet“, so Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), anlässlich der Vorstellung des Indexes in Berlin. Der S-Mittelstands-Fitnessindex ist das Ergebnis der jährlichen Auswertung der größten Bilanzdatensammlung mittelständischer Unternehmen.
Die aktuellen Unternehmensdaten zeigen erstmals seit Beginn der Betrachtung im Jahr 2004, dass die Bankverbindlichkeiten in den Bilanzen der Unternehmen mit rund plus sechs Prozent etwas stärker gestiegen sind als das Eigenkapital, das um etwa 4,5 Prozent wuchs. „Wir sehen darin aber kein Problem für die Unternehmen. Denn auch mit dem aktuell leicht überproportionalen Kreditanstieg weisen die Unternehmen heute im Durchschnitt eine deutlich geringere Verschuldung auf als noch zu Zeiten mit wesentlich höheren Zinsen“, so Schleweis.
Der abnehmende Verschuldungsgrad der Unternehmen und das niedrige Zinsniveau hätten sich zudem positiv auf die Ertragslage ausgewirkt. So mache der Zinsaufwand aktuell nur noch rund 1,2 Prozent des Umsatzes aus. 2011 lag dieser Wert noch bei 1,8 Prozent.
Insgesamt gesehen, so Schleweis, sei der deutsche Mittelstand sehr solide finanziert: „Nach Angaben der Sparkassen sind die Bankkredite als wichtigster Finanzierungsbaustein der mittelständischen Unternehmen zu mehr als 80 Prozent festverzinst und haben lange Laufzeiten. Insgesamt würde es etwa sechs Jahre dauern, bis ein Zinsanstieg voll im Unternehmen durchschlagen würde. Wenn Unternehmen Kredite aufnehmen, dann mit Maß und nur in Kombination mit Eigenkapital. Die zusätzlichen Mittel fließen dabei zu etwa gleichen Teilen in den Bestandserhalt und in Neuinvestitionen.“
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