Frauen haben hohes Sicherheitsbedürfnis in der Geldanlage
24. Oktober 2018 – Pressemitteilung Nr. 44
62 Prozent der Frauen sind mit ihrer finanziellen Situation zufrieden oder sogar sehr zufrieden. „Noch nie war die finanzielle Zufriedenheit so hoch wie jetzt“, sagte Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), anlässlich der Vorstellung des Vermögensbarometers 2018 in Berlin. Allerdings stehen besonders Frauen in Sachen Geldanlage vor Herausforderungen. Die Anlagepräferenzen von Frauen waren dieses Jahr Fokusthema bei der Befragung zum Vermögensbarometer.
Frauen tendieren zu stabilen, wenig renditestarken Anlageformen
Zwar ist bei beiden Geschlechtern die Zahl derer, die sich vor dem Hintergrund der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank um ihr Erspartes sorgen, deutlich gesunken. Aber lediglich 35 Prozent der Frauen haben reagiert und ihr Sparverhalten entsprechend angepasst. Bei Männern sind es 7 Prozentpunkte mehr, die Maßnahmen ergriffen haben.
Zudem reagierten nur 15 Prozent der Frauen auf die niedrigen Zinsen mit einem Wechsel der Anlageprodukte (Männer: 22 Prozent). Im Gegensatz zu den Männern sehen sie Investment- und Immobilienfonds eher weniger als geeignete Geldanlage in diesen Zeiten an. Ein Grund dafür könnte sein, dass 46 Prozent der Frauen, aber nur 29 Prozent der Männer ihr Wertpapierwissen als schlecht oder sogar sehr schlecht einschätzen. Für eine geeignete Geldanlage in Zeiten niedriger Zinsen halten Frauen dagegen mit 41 Prozent Immobilien – hier überragen sie die Männer um satte 18 Prozentpunkte.
Die Tendenz der Frauen zu weniger renditestarken Anlageprodukten spiegelt sich auch bei der Frage nach den wichtigsten Kriterien bei der Auswahl der Geldanlage wider: Für mehr Frauen (48 Prozent) als Männer (41 Prozent) ist Sicherheit das wichtigste Merkmal. Rendite und Verfügbarkeit sind ihnen weniger wichtig als den Männern. Sie sparen im Vergleich also deutlich konservativer.
Dieses konservative Sparverhalten kann allerdings nicht nur in Zeiten niedriger Zinsen, sondern auch angesichts von Inflationserwartungen langfristig für Probleme sorgen. „Damit laufen Frauen insgesamt eher Gefahr, dass sie inflationsbereinigt schlicht Geld verlieren“, so DSGV-Präsident Schleweis. Vor dem Hintergrund ungleicher Einkommen und Renten sollten Frauen deshalb vermehrt das Beratungsangebot der Sparkassen nutzen, damit ihnen nicht nur der Inflationsausgleich, sondern auch der Vermögensaufbau gelingt.
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