Deutscher Mittelstand trotzt weltweiter Konjunktureintrübung
Betriebe mit Umsatzwachstum und hohen Eigenkapitalquoten
19. September 2019 - Pressemitteilung Nr. 32
Die mittelständischen Unternehmen Deutschlands zeigen sich von der aktuellen weltweiten Konjunktureintrübung weitgehend unbeeindruckt. Zwar sind die Wachstumserwartungen für das laufende Jahr und 2020 leicht rückläufig, die Unternehmensumsätze wachsen aber weiter. Insbesondere der robuste Konsum, eine boomende Bauwirtschaft und die weiterhin hohe Investitionsbereitschaft im Mittelstand sind für die positive Entwicklung verantwortlich. Das ist das Ergebnis des S-Mittelstands-Fitnessindex der Sparkassen, der heute in Berlin zum fünften Mal vorgestellt wurde.
„Der Mittelstand bleibt ein starkes Stück Deutschland. Er ist verlässlicher Arbeitgeber und der Stabilitätsanker unserer Wirtschaft. Die Unternehmen sind absolut wettbewerbsfähig, hervorragend in ihren Märkten platziert und gut gerüstet, um einem möglichen Abschwung entgegenzutreten“, so Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) anlässlich der Vorstellung des S-Mittelstands-Fitnessindex.
Mit 102,1 Punkten hat der Index einen neuen Höchststand erreicht. „Wir erwarten zwar mit rund vier Prozent für das kommende Jahr ein leicht zurückgehendes Umsatzwachstum im Mittelstand. Die Gewinne der Unternehmen wachsen aber fast in gleicher Höhe wie die Umsätze, so dass die Rentabilität ihr Niveau hält. Damit sollte auch der Fitnessindex im kommenden Jahr auf seinem hohen Wert verbleiben“, sagte Schleweis. Die langen Jahre des konjunkturellen Aufschwungs hätten in den Unternehmen zu hohen Kapazitätsauslastungen geführt. Dadurch stiegen die Investitionen in das Sachanlagevermögen mit 4,6 Prozent noch einmal deutlich. Der technologische Fortschritt sorgt zudem dafür, dass das Anlagevermögen immer effizienter eingesetzt werden kann. Wurden 2004 mit einem Euro Sachanlagen noch ca. 1,70 Euro Umsatz erzielt, sind es heute bereits 2,20 Euro.
Die expansive Geldpolitik der EZB habe dagegen keinen Einfluss auf die Investitionsentscheidungen der Unternehmen. Investiert werde, wenn neue Absatzpotenziale erkennbar sind, das Unternehmen an seine Kapazitätsgrenzen stoße oder ganz allgemein Ersatz bzw. Optimierungsbedarf bestehe. „Kein Unternehmen investiert nur deswegen, weil der Zins niedrig ist. Die Nullzinspolitik der EZB führt zu keinen zusätzlichen Investitionen. Sie ist zur Erreichung ihres selbstgesteckten Ziels nicht nur wirkungslos, sie ist sogar kontraproduktiv. Diese Geldpolitik führt zu mehr Unsicherheit in den Unternehmen und Unsicherheit ist und bleibt für den Mittelstand das größte Investitionshemmnis“, so Schleweis.
Die Eigenkapitalquote der Unternehmen liegt bei starken 39 Prozent und damit rund fünf Prozentpunkte über dem Wert von 2008. Die Eigenkapitalrendite von durchschnittlich 15 Prozent zeigt deutlich, dass das Geschäftsmodell des deutschen Mittelstandes lukrativ ist und es sich für die Unternehmer lohnt, Geld in das eigene Unternehmen zu investieren.
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