Corona-Lockdown: Sparkassenpräsident fordert mehr Öffnungsperspektiven für Einzelhandel und Hotels
10.03.2021 - Pressemitteilung Nr. 09
Eine sich verschlechternde wirtschaftliche Situation in den mittelständischen Dienstleistungs- und Einzelhandelsbetrieben seit Beginn des Jahres 2021 diagnostiziert der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) auf Basis der Umsatz- und Ratingentwicklung der gewerblichen Kunden der deutschen Sparkassen. „Nachdem die Einnahmesituation der Unternehmen bis Ende 2020 weitgehend stabil war, gehen seit Januar 2021 die Umsätze und die Finanzkraft teilweise stark zurück. Einzelhandel jenseits von Lebensmitteln, Dienstleistungsbereiche und das Hotel- und Gaststättengewerbe sind davon besonders betroffen“ sagte der Präsident des DSGV anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz der Sparkassen-Finanzgruppe heute in Berlin.
Nach Angaben von Schleweis haben Sparkassen und Landesbanken in den letzten 12 Monaten durch starkes Kreditwachstum, durch Vergabe von Förderkrediten und durch Stundungen von Kreditzahlungen vielen Unternehmen bei der Bewältigung der krisenhaften Situation helfen können. „Für immer mehr kleine und mittlere Unternehmen sowie Solo-Selbständige sind aber inzwischen die wirtschaftlichen Einschränkungen existenzbedrohend“, so Schleweis. Zwar seien die deutschen Hilfsprogramme in Volumen und Ausgestaltung weltweit einzigartig. Die Hilfe komme aber nur „im Schneckentempo“. Noch immer haben viele Firmenkunden nicht einmal die beantragten Vorschüsse, geschweige denn die eigentlichen Überbrückungshilfen selbst erhalten. Hier brauche es deutlich mehr Tempo.
Der Gesundheitsschutz müsse in der Corona-Pandemie oberste Priorität haben. „Das Virus wird uns – auch in den Mutationen – allerdings noch länger begleiten. Wir alle müssen deshalb lernen, im Alltag verantwortungsvoll damit umzugehen.“ Deshalb sollten weitergehende Öffnungsperspektiven im Wirtschafts- und Kulturbereich stärker daran orientiert werden, dass überzeugende Test-, Präventions- und Hygienestrategien vorgelegt werden.
Schleweis machte darauf aufmerksam, dass das Robert-Koch-Institut Ende Februar auf der Basis der bis heute weltweit vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse das individuelle Infektionsrisiko, den Anteil am gesamten Infektionsgeschehen und die Auswirkungen auf Erkrankungen und Todesfälle von 17 Lebenssektoren dargestellt habe. Daraus ergebe sich, dass Hotels und Einzelhandel nur niedrige Infektionsrisiken aufwiesen. Es sei deshalb angemessen und verhältnismäßig, für diese wirtschaftlich besonders schwer getroffenen Bereiche schnellstmöglich weitergehende Öffnungsperspektiven aufzuzeigen.
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