Sparkassen mit gutem Kapitalpolster für künftige Belastungen - Negative Marktzinsen machen den Instituten zu schaffen
10.03.2021 - Pressemitteilung Nr. 07
Die Sparkassen in Deutschland sind wirtschaftlich robust durch das Corona-Jahr 2020 gekommen. Neben der Virus-Pandemie belasten nach wie vor die negativen Marktzinsen die Institute spürbar. So fiel der Zinsüberschuss im Jahr 2020 um 3,3 Prozent oder 662 Millionen Euro geringer aus als im Vorjahr. Ohne das hervorragende Baufinanzierungsgeschäft wäre der Rückgang noch deutlicher gewesen.
„Corona wird irgendwann gehen, die Niedrigst- oder sogar Negativzinsen aber bleiben. Die Rückgänge beim Zinsüberschuss werden deshalb auch in den kommenden Jahren anhalten. Die Sparkassen müssen da gegensteuern: Durch Einsparungen, durch mehr Provisionsgeschäft und unter Umständen auch durch Konditionenanpassungen“, sagte Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), der heute bei der Bilanzpressekonferenz des DSGV die Zahlen der Sparkassen-Finanzgruppe für das Corona-Jahr 2020 vorstellte.
Schleweis forderte, den Freibetragsfaktor für Einlagen bei der EZB deutlich zu erhöhen. Rund 120 Millionen Euro Strafzinsen mussten die Sparkassen 2020 dafür an die EZB zahlen. Bei dem aktuellen Einlagenbestand würde sich für 2021 sogar eine Verdoppelung ergeben.
„Die Sparkassen haben im Kundengeschäft 2020 große Erfolge erzielt. Bei negativen Marktzinsen bleibt davon aber immer weniger übrig. Unter den gegebenen Umständen sind die Sparkassen robust durch das Jahr 2020 gekommen. Sie haben die Kraft, die vor uns stehenden Herausforderungen zu bestehen und die Kunden verlässlich zu begleiten“, so DSGV-Präsident Helmut Schleweis.
Insgesamt erzielten die 376 Sparkassen im Jahr 2020 ein Ergebnis vor Steuern von 4,1 Milliarden Euro, das sind 145 Millionen Euro weniger als im Jahr 2019. 2,7 Mrd. Euro werden den Vorsorgereserven zugeführt, 2,5 Mrd. Euro an Steuern gezahlt. DSGV-Präsident Helmut Schleweis sprach von einem im Wettbewerbsvergleich sehr achtbaren Ergebnis.
Zum Jahresende 2020 weisen die Sparkassen ein aufsichtsrechtliches Eigenkapital von 133,2 Milliarden Euro aus. Das sind 5,3 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Die Gesamtkapitalquote liegt Ende 2020 bei 17,55 Prozent; die Kernkapitalquote beläuft sich auf 16,42 Prozent und als harte Kernkapitalquote errechnet sich ein Wert von 16,40 Prozent. Die regulatorischen Anforderungen werden damit deutlich übertroffen.
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