Schleweis: „Mittelfristig von zu hohen Energiekosten unabhängig machen“
25.10.2022 - Pressemitteilung Nr. 47
Notwendige Schritte für eine „kraftvolle Energiewende“, mit der die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft gesichert und Arbeitsplätze erhalten werden können, mahnte Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), heute im Rahmen der Pressekonferenz zur Vorstellung des Vermögensbarometers 2022 an, mit dem bereits seit 17 Jahren Sparmöglichkeiten und –neigungen in der Bevölkerung abgefragt werden.
„Akute Krisenhilfe ist notwendig. Wir müssen aber auch die Energiewende jetzt einleiten, um uns möglichst schnell unabhängig von hohen Energiepreisen zu machen“, so Schleweis. Dafür müssten zunächst alle in unserer Hand liegenden Energiequellen genutzt werden, um über ein erhöhtes Angebot den Markt spürbar zu entlasten.
Zweitens seien kraftvolle Förderprogramme mit einem Schwerpunkt bei der energetischen Sanierung von Immobilien wichtig. Schleweis: „Ziel sollte sein, die jährliche Sanierungsquote zu verdoppeln.“
Und drittens sei ein deutlich ehrgeizigerer Ausbau regenerativer Energien erforderlich. „Wir brauchen mehr Photovoltaik, mehr Windenergie – Offshore und Onshore – und vor allem möglichst rasch Wasserstoffproduktion am Standort regenerativer Energieerzeugungen. Dazu müssen dringend einschränkende Regulierungen abgebaut werden, etwa bei der Errichtung von Photovoltaikanlagen im Wohnungsbau“, so der DSGV-Präsident.
Zu dieser kraftvollen Energiewende könnten alle etwas beitragen – zum Beispiel durch die energetische Sanierung eines eigenen Hauses, durch Nutzung von Photovoltaik oder durch Austausch nicht energieeffizienter Geräte. Schleweis: „Angesichts der dauerhaft hohen Energiekosten lohnen sich in den meisten Fällen solche privaten Investitionen. Modernes Sparen kann deshalb auch darin bestehen, wirtschaftlich lohnende Investitionen in energetische Modernisierungen vorzunehmen. Die Sparkassen sind bereit, solche Maßnahmen umfassend zu finanzieren.“
Schleweis machte deutlich, dass der Erwerb von Wohneigentum nach wie vor ein wichtiges Anlageziel der Deutschen sei. Allerdings rücke dieser Wunsch im gegenwärtigen Marktumfeld in immer weitere Ferne. Laut Vermögensbarometer planten immerhin 30 Prozent der Menschen zwischen 20 und 50 Jahren den Erwerb von Wohneigentum. Es mangele aber oft an Eigenkapital. Schleweis: „Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass für eine junge Familie mit zwei Durchschnittsgehältern Wohneigentum nur schwer erschwinglich ist. Durch gezielte Förderprogramme muss der Traum vom Wohneigentum erleichtert werden. Das muss unbedingt an einer Förderung des Eigenkapitals ansetzen. Senkungen oder gar eine Abschaffung der Grunderwerbsteuer wären dafür ein sehr wichtiger Schritt.“
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