Sparkassen mit besseren operativen Ergebnissen - Abschreibungen auf Wertpapiere nur vorübergehender Natur

14.03.2023 - Pressemitteilung Nr. 11

Die Sparkassen haben sich in einem anspruchsvollen Marktumfeld im vergangenen Jahr erfolgreich behauptet. „Das Geschäftsmodell hat seine Krisenresilienz bewiesen. Die operativen Ergebnisse verbessern sich schrittweise wieder“, so der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis anlässlich der Bilanz-PK der Sparkassen-Finanzgruppe heute in Frankfurt.

Der Zinsüberschuss konnte in 2022 um 9,2 Prozent auf 21,0 Milliarden Euro gesteigert werden. Dies sei, so Schleweis, eine gesunde Bewegung hin zu volkswirtschaftlich normalen Verhältnissen, in denen Sparkassen ihr stabilitätsorientiertes Geschäftsmodell vorteilhaft einsetzen könnten. Auch vor dem Provisionsergebnis steht mit 3,9 Prozent ein deutliches Plus. Dies sei zurückzuführen auf ein stark gestiegenes Bauspargeschäft, neue Kundenverbindungen über mehr Girokonten und deutliche Volumenausweitungen im bargeldlosen Zahlungsverkehr.

„Die Sparkassen hatten aber das unternehmerische Geschick, die schwierigen Negativzins-Jahre erfolgreich zu bewältigen. Wir kommen jetzt schrittweise in „normale“ Verhältnisse zurück“, so Schleweis.

Der Bewertungsaufwand beträgt 7,8 Mrd. Euro und liegt damit um rund 4 Mrd. EUR höher als im Vorjahr. Ursächlich ist vor allem ein zwischenzeitlich hoher Wertberichtigungsbedarf auf festverzinsliche Wertpapiere. Denn bei stark steigenden Zinsen erleiden niedriger verzinste festverzinsliche Wertpapiere zeitweilig Wertverluste. „Wenn die Papiere bis zur Endfälligkeit gehalten werden, dann werden sie zu 100 % zurückgezahlt und holen die zwischenzeitlichen Wertkorrekturen wieder auf. Wir erwarten, dass das der Regelfall bei Sparkassen sein wird“, sagte Schleweis. Die Sparkassen seien 2022 operativ so stark, dass sie jetzt nur einen sehr kleinen Teil der früher gebildeten Vorsorgereserven einsetzen müssen, um diese zeitweiligen Wertkorrekturen zu finanzieren.

Die Kreditrisikovorsorge hingegen fällt mit 370 Millionen Euro deutlich geringer aus, als ursprünglich angenommen. „Die weithin erwartete Rezession ist ausgeblieben – und wir erwarten sie auch nicht mehr“, so Schleweis.

Die Sparkassen werden für das vergangene Jahr 2,7 Milliarden an Steuern zahlen. Das Jahresergebnis nach Steuern liegt bei 1,5 Milliarden Euro. Die Cost-Income-Ratio (CIR) vor Bewertung verbessert sich um 3,6 Prozentpunkte auf 62,6 Prozent. 

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