Karolin Schriever: Ausschließliche Honorarberatung würde Kleinanleger aus Beratung herausdrängen
14.03.2023 - Pressemitteilung Nr. 12
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) lehnt eine verpflichtende Honorarberatung ab. Dies würde Kleinanleger von guter Beratung ausschließen, hat Karolin Schriever, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV, während der Bilanz-Pressekonferenz des Verbandes in Frankfurt deutlich gemacht.
Voraussichtlich Anfang Mai will die Europäische Kommission ihre Kleinanlegerstrategie vorstellen. Darin soll auch ein Vorschlag für eine Honorarpflicht für die Bankberatung enthalten sein. „Das Ergebnis einer ausschließlichen Honorarberatung wäre, dass Menschen mit geringeren Anlagebeträgen aus der Beratung herausgedrängt werden. Das ist höchst unsozial. Denn Wertpapiersparen ist heute eine der wenigen Möglichkeiten, den Wertverlust durch die hohe Inflation auszugleichen“, sagte Karolin Schriever.
54,6 Prozent der Wertpapiersparpläne in Deutschland werden nach Angaben des DSGV mit unter 100 Euro pro Monat bespart. 28,3 Prozent sogar mit weniger als 50 Euro. Karolin Schriever: „Eine Erstberatung dauert im Schnitt zwei Stunden. Es ist völlig unrealistisch, dass die Breite der Kunden gleichsam als ,Eintrittsgeld‘ die Kosten für die Honorarberatung von 180 Euro pro Stunde bezahlen kann und will“. Und für eine Zweitmeinung müsste dieser Betrag nochmals auf den Tisch gelegt werden.
„Für die Sparkassen-Finanzgruppe ist es ein wesentliches Ziel, möglichst vielen Menschen finanzielle und damit soziale Teilhabe zu ermöglichen“, sagte Schriever. Die Sparkassen würden sich deshalb vehement gegen eine ausschließliche Honorarberatung wenden.
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