Karolin Schriever: Wir brauchen eine breite gesellschaftliche Debatte über Nutzen und Ausgestaltung eines digitalen Euro

06.09.2023 - Pressemitteilung Nr. 36

Angesichts der fortschreitenden Diskussionen über die Einführung eines Digitalen Euro betont der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), dass Nutzerinnen und Nutzer auf die bevorstehenden Veränderungen vorbereitet werden müssen. Aktuelle Erhebungen des DSGV zeigen, dass bislang nur jeder zweite Befragte vom Konzept des Digitalen Euro gehört hat.

„Der digitale Euro soll uns allen in Europa das Leben einfacher machen. Er ist ein notwendiger Schritt in eine moderne Finanzlandschaft. Deswegen ist es so wichtig, den Bürgerinnen und Bürgern den konkreten Nutzen einer digitalen Währung zu erklären. Nur wenn klar ist, wo die Vorteile liegen, wird dieses Projekt auf die notwendige breite Akzeptanz stoßen“, so Karolin Schriever, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV. Eine digitale Währung werde erhebliche Veränderungen in der gesamten Finanzlandschaft mit sich bringen. „Deswegen ist eine breite und vor allem transparente gesellschaftliche Diskussion über die genaue Ausgestaltung des Digitalen Euro so wichtig. Es darf auf keinen Fall der Eindruck entstehen, dass in Europa über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg entschieden wird“, so Karolin Schriever.

Der Digitale Euro habe das Potenzial, Zahlungsmittel für rund 350 Millionen Menschen und tausende Unternehmen in Europa zu werden. Vor allem sei er eine Alternative zu privaten und unregulierten Kryptowährungen mit ihren enormen Risiken für ihre Nutzer. Unternehmen könnten mit der digitalen Währung von innovativen Finanzinstrumenten wie Smart Contracts profitieren, die nicht nur die Geldfreiheit wahren, sondern auch eine bessere Ressourcenplanung für Unternehmen ermöglichten. Die freigesetzten Ressourcen könnten beispielsweise für die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit genutzt werden. Die bisher bekannten Überlegungen der EZB zum Digitalen Euro geben das aber noch nicht her.

Die Vorteile für Privatpersonen müssten ebenfalls noch weiter herausgearbeitet werden. Viele Fragen seien noch offen. „Dazu gehört auch, die Grenzen dieses Projektes aufzuzeigen. Nicht sinnvoll wäre es, ein eigenes Zahlungssystem zu entwickeln. Es würde gegenüber bestehenden gut funktionierenden Lösungen nicht genügend Mehrwert bieten“, so Karolin Schriever.

Die Sparkassen-Finanzgruppe engagiere sich für finanzielle Bildung, um dazu beizutragen, dass die Menschen die notwendigen digitalen Fähigkeiten erwerben, um den Digitalen Euro zu verstehen und zu nutzen. Karolin Schriever: „Finanzielle Bildung ist eine Kernaufgabe von Sparkassen. Es ist daher unsere Aufgabe, die Menschen auf dem Weg in eine zukunftsgerichtete Finanzlandschaft mit innovativen Services zum Nutzen aller Bürgerinnen und Bürger zu begleiten.“ 

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