Dauerhaft negativer Realzins erfordert Wertpapieranlagen
12.10.2023 - Pressemitteilung Nr. 44
Die deutschen Sparkassen rechnen in absehbarer Zeit nicht mit weiteren Zinserhöhungen durch die EZB. „Nach unserer Einschätzung werden die Kapitalmarktzinsen allerdings auf längere Zeit niedriger liegen als die Inflationsraten. Das bedeutet eine negative Realverzinsung. Kaufkrafterhalt funktioniert dann am besten über breit gestreute Wertpapieranlagen“ sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Helmut Schleweis, bei der Pressekonferenz des DSGV anlässlich der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank in Marrakesch (Marokko).
Schleweis kritisierte die öffentliche Fixierung auf Tagesgelder. „Mit Tagesgeld spart man der Inflation hinterher. Das ist keine gute Anlageempfehlung“ sagte Deutschlands Sparkassenpräsident. Anleger sollten sich langfristig orientieren und müssten dazu bereit sein, kurzfristige Wertschwankungen auszuhalten. In nächster Zeit dürften sich die Aktienmärkte zunächst mit hohen Schwankungen seitwärts bewegen. Mittelfristig dürften sie wieder von globalem Wachstum und dem Umbau der Wirtschaft mit Blick auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit profitieren, zeigte sich Schleweis überzeugt.
Die neue Inflations- und Zinswelt, die Schwankungen an den Kapitalmärkten und das Phänomen des negativen Realzinses machten für die Breite der Bevölkerung eine gute Beratung zwingend. Die Sparkassen kämpften deshalb dafür, dass für Kleinanleger keine neuen Hürden auf dem Weg zur Beratung aufgebaut werden. „Die Beratung muss auch dann kostenlos bleiben, wenn es gar nicht zum Abschluss kommt.“ Und es sei auch ein Vorteil, wenn über volumenbezogene Provisionen die Beratung von Kleinanlegern solidarisch mitfinanziert wird. Angesichts ihrer Verantwortung für die Vermögensbildung der breiten Bevölkerung wollten die Sparkassen auch künftig an diesem System festhalten.
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