Reuter: „Sparkassen stehen stark im Markt, investieren in ihre Substanz und die Zukunft ihrer Kundschaft“
12.03.2024 - Pressemitteilung Nr. 09
Die 353 deutschen Sparkassen stehen wirtschaftlich stark im Markt. Sie haben das vergangene Jahr genutzt, um ihre wirtschaftliche Substanz deutlich zu stärken und sich für die Zukunft effizienter aufzustellen. Gleichzeitig ist es gelungen, netto über 376.000 Privatgirokonten hinzugewinnen. „Mit den Ergebnissen des vergangenen Jahres knüpfen die Sparkassen wieder an die Profitabilität früherer Zeiten an. Die Ergebnisse geben den Häusern die Kraft, die großen Finanzierungsaufgaben unserer Gesellschaft zu meistern. Das ist ein positives Signal an alle Unternehmen und die Privatkundschaft“, so der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Ulrich Reuter, anlässlich der Bilanzpressekonferenz der Sparkassen-Finanzgruppe heute in Frankfurt a.M.
Die Sparkassen haben sowohl die Niedrigzinsphase als auch die Auswirkungen der abrupten Zinswende gut bewältigt und sind gestärkt aus dieser Phase hervorgegangen. So stieg der Zinsüberschuss im vergangenen Jahr um 7,4 Milliarden Euro auf 28,4 Milliarden Euro. „Trotz des schönen Ergebnisses besteht aber kein Grund zur Euphorie“, so Reuter. Zum einen sei der Zinsüberschuss in Relation zur Bilanzsumme im Jahr 2023 noch um einiges von den Ergebnissen von vor zehn Jahren entfernt. Zum anderen sei wahrscheinlich bereits der Gipfel erreicht. Man müsse schon für das laufende Jahr wieder mit einem Rückgang des Zinsergebnisses rechnen.
Positiv entwickelte sich im vergangenen Jahr auch der Provisionsüberschuss der Sparkassen. Er stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro an. Der wichtigste Grund für diese Entwicklung ist der Erfolg der Sparkassen bei Girokonten und im Payment-Bereich. „Immer mehr Menschen aus allen Altersklassen sind von den Dienstleistungen der Sparkassen überzeugt. Sowohl beim klassischen Banking als auch Online und mit der App sind wir unangefochten Marktführer. Bei Tests ist unsere App immer wieder Spitzenreiter“, sagte der DSGV-Präsident. Daneben haben aber auch das Kartengeschäft und die steigenden Erlöse im Wertpapiergeschäft zu den starken Provisionserlösen beigetragen.
Gleichzeitig investieren die Sparkassen in die Zukunft. Über 400 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr allein in die digitale Neu- und Weiterentwicklung investiert. Tarifbedingt stiegen die Personalaufwendungen um 597 Millionen Euro. Nachdem in den Vorjahren tendenziell Personal abgebaut wurde, ist der Personalbestand bei den Sparkassen mit 191.042 Mitarbeitenden im vergangenen Jahr stabil geblieben. Die Zahl der Auszubildenden hat sich um 3,1 Prozent auf 12.341 erhöht. Reuter: „Gegen den Markttrend haben wir fünf Prozent mehr Bewerbungen als im Vorjahr erhalten. Das zeigt deutlich: Sparkassen sind attraktive Arbeitgeber.“ Insgesamt erhöhte sich der Verwaltungsaufwand um 1,2 Milliarden Euro auf 20,5 Milliarden Euro.
Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg in 2023 um 6,6 Milliarden Euro auf 18,2 Milliarden Euro. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich signifikant um 9,5 Prozentpunkte auf 53 Prozent. Für Risiken aus Kreditengagements haben die Sparkassen 2,3 Milliarden Euro zurückgelegt. Damit bewegen sich die Sparkassen auf einem normalen langfristigen Niveau. „Auch wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen alles andere als einfach sind und es sicher in einigen Branchen noch zu Korrekturen kommen wird, rechnen wir nicht mit einer größeren Insolvenzwelle bei unseren Firmenkunden. Die mittelständischen Unternehmen sind in aller Regel gut kapitalisiert und widerstandsfähig“, so Reuter.
Von den im Jahr 2022 vorgenommenen stichtagsbezogenen Wertkorrekturen im Wertpapiergeschäft konnten im vergangenen Jahr innerhalb der Bewertungserträge von 2,1 Milliarden, Teile bereits wieder aufgeholt werden. „Es tritt ein, was wir prognostiziert hatten. Der Trend der Wertaufholung wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen“, so Reuter.
Die Sparkassen stärken nochmals in erheblichem Maß ihre Substanz und steigern ihre Vorsorgereserven um 10,2 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern steigt um 2,8 Milliarden Euro auf 6,8 Milliarden Euro. Die ertragsabhängigen Steuern steigen um 2,0 Milliarden Euro auf 4,7 Milliarden Euro. Das Jahresergebnis nach Steuern erhöht sich um 52,6 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.
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