DSGV-Präsident Ulrich Reuter: Stabiler Mittelstand unter Druck

17.09.2024 - Pressemitteilung Nr. 46

Trotz großer Herausforderungen wie hoher Energiekosten, Fachkräftemangel und Anstrengungen zur Digitalisierung bleibt der Mittelstand ein starkes Fundament der deutschen Wirtschaft. Das ist das Ergebnis einer heute vorgestellten Analyse des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). „Die finanzielle Lage des Mittelstands ist nach wie vor stabil. Mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalquote von 37 Prozent zeigen die Unternehmen ihre Robustheit. Doch steigende Personal-, hohe Energie- und Materialkosten nehmen den Unternehmen zunehmend die Luft zum Atmen. Das Fundament, auf dem unser Wohlstand ruht, gerät unter Druck“, erklärte DSGV-Präsident Ulrich Reuter.

Um die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes zu sichern, forderte der DSGV-Präsident einen entschlossenen Bürokratieabbau und den Ausbau der digitalen sowie klassischen Infrastruktur: „Der Würgegriff der Bürokratie muss gelockert werden, um den Unternehmen Freiräume zu schaffen. Gleichzeitig brauchen wir leistungsfähige Breitbandnetze und eine effizientere digitale Verwaltung, damit Unternehmen schneller und ressourcenschonender arbeiten können.“

Reuter hob hervor, dass der wirtschaftliche Erfolg Deutschlands und Europas nur durch verstärkte Investitionen gesichert werden könne. Dabei spiele auch die Mobilisierung privaten Kapitals eine zentrale Rolle: „Es ist ausgeschlossen, dass Investitionen im notwendigen Umfang allein aus öffentlichen Haushalten finanziert werden können. Wichtig ist Wege zu finden, wie privates Kapital für die Verbesserung der Infrastruktur genutzt werden kann. Hier können Sparkassen eine entscheidende Rolle spielen, indem sie privates Kapital mobilisieren.“

In der Schaffung eines EU-weiten Finanzproduktes sieht Reuter eine weitere Möglichkeit, wirtschaftliches Wachstum zu fördern: „Durch ein solches Instrument würden mehr Menschen von der Wertschöpfung am Kapitalmarkt profitieren. Wenn Bürgerinnen und Bürger in ein gemeinsames, sicheres Finanzprodukt investierten, würde dies nicht nur die Infrastruktur verbessern, sondern auch zur finanziellen Absicherung beitragen.“

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