Sparkassen im Jahr 2021 mit guten Marktergebnissen

Deutlich mehr Kredite und ein starkes Wertpapiergeschäft

16.03.2022 - Pressemitteilung Nr. 10

Steigerungen im Kredit- und Wertpapiergeschäft, ein deutlich verbessertes Provisionsergebnis sowie ein Plus im Jahresergebnis nach Steuern um 366 Millionen Euro: die deutschen Sparkassen haben in einem herausfordernden Marktumfeld im Geschäftsjahr 2021 ein ordentliches Ergebnis erzielt. „Damit sind die Sparkassen gut für die Zukunft gerüstet. Der dringend notwendige ökologische Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft braucht solide Sparkassen, denn wesentliche Kapitalanteile werden aus unserer Gruppe kommen müssen. Wir haben die Grundlagen gelegt, um diesen Aufgaben gerecht werden zu können“, so der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, anlässlich der Bilanzpressekonferenz der Sparkassen-Finanzgruppe, heute in Berlin.

Mit insgesamt 197,3 Milliarden Euro konnten noch einmal 5,6 Milliarden Euro mehr an neuen Krediten als in 2020 vergeben werden. Dabei stieg das Neugeschäft mit privaten Wohnungsbaukrediten um knapp zehn Prozent auf 73,4 Milliarden Euro an. „Die Sparkassen tun alles, um möglichst vielen Menschen in verantwortungsvoller Weise den Weg in die eigenen vier Wände zu ermöglichen. Das ist ein wirklich erfreuliches Ergebnis“, so Schleweis.

Im Firmenkundengeschäft konnte mit 106,2 Milliarden Euro im Neugeschäft das starke Vorjahresergebnis gehalten werden. Dabei stieg der Kreditbestand unter Berücksichtigung der Tilgungen um 26 Milliarden Euro bzw. 5,5 Prozent an. „Gerade in den beiden zurückliegenden Pandemiejahren haben die Sparkassen ihre Verlässlichkeit unter Beweis gestellt – auch und besonders bei unserer gewerblichen Kundschaft“, so der DSGV-Präsident.

Auch das Einlagengeschäft wuchs erneut und war damit Ausdruck eines unverändert hohen Kundenvertrauens. Mit einem Zufluss von 48,4 Milliarden Euro und einem Plus von 4,5 Prozent lag die Steigerungsrate aber unter der des Jahres 2020. „Es ist den Sparkassen gelungen“, so Schleweis, „ihre Kundinnen und Kunden stärker vom Wertpapiergeschäft zu überzeugen. Der Nettoabsatz war mit 29,5 Milliarden Euro der höchste in der Sparkassenhistorie. Das ist ein großer Erfolg für die Wertpapierkultur in unserem Land.“ Der DSGV-Präsident machte darauf aufmerksam, dass es für die Breite der Bevölkerung nur durch Wertpapiersparen möglich sei, am volkswirtschaftlichen Wertzuwachs teilzuhaben. Zwar seien an den Kapitalmärkten angesichts des Kriegs in der Ukraine derzeit starke Schwankungen sichtbar. „Wir gehen aber davon aus, dass es im Laufe des Jahres wieder zu einer Beruhigung der Märkte kommt und empfehlen Anlegern, die Marktschwankungen mit einer langfristigen Anlageperspektive durchzustehen.“

Das Geldvermögen der Kundinnen und Kunden von Sparkassen war Ende 2021 um 80 Milliarden Euro höher als zu Jahresanfang. Dies war nach dem Vorjahr der zweithöchste Wertzuwachs der Geschichte.

Im Jahr 2021 ist es den Sparkassen erstmals gelungen, die Provisionsüberschüsse stärker zu steigern als das Zinsergebnis nachgelassen hat. Einem Minus von 314 Millionen Euro beim Zinsergebnis stehen Provisionserlöse in Höhe von 560 Millionen Euro gegenüber; im Ergebnis ein Plus von rund 246 Millionen Euro. Schleweis machte aber darauf aufmerksam, dass die Prognosen für die kommenden Jahre diesen Trend nicht bestätigten: „Die Sparkassen haben die Talsohle noch nicht durchschritten, es wird noch einige schwierige Jahre geben. Insbesondere die indirekten Kriegsfolgen werden zu deutlichen Belastungen führen.“

Der Verwaltungsaufwand konnte mit 19 Milliarden Euro stabil gehalten werden. Das Betriebsergebnis vor Bewertung erhöhte sich um 262 Millionen Euro auf 9,7 Milliarden Euro. Der Bewertungsaufwand fiel um 1,1 Milliarden Euro und liegt damit um 23,5 Prozent unter dem Vorjahr. Entscheidend dafür sei vor allem die mit 122 Millionen Euro außerordentlich geringe Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen habe im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau deutlich nachgelassen.

Die Cost-Income-Ratio nach Bewertung verbessert sich deutlich um vier Prozentpunkte auf 67,3 Prozent. Ursächlich dafür sind vor allem die stark verminderte Kreditrisikovorsorge sowie das gute Provisionsergebnis. Für das Jahr 2021 zahlen die Sparkassen insgesamt 2,8 Milliarden Euro an Steuern. Das sind 261 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Das Jahresergebnis nach Steuern beträgt 1,8 Milliarden Euro, 366 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

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