Konjunkturerholung im Schneckentempo

■ Das S-Finanzklima verbessert sich im zweiten Quartal 2024 zum dritten Mal in Folge. Der Indikator liegt allerdings immer noch nur knapp über der Expansionsgrenze von 100 Punkten. Dass dies trotzdem ein Allzeithoch darstellt, liegt im Startzeitpunkt des S-Finanzklimas begründet, der mitten in der Corona-Pandemie lag. Es bleibt also noch viel Luft nach oben. 

■ Die Belebung zeigt sich auch in einer deutlich verstärkten Kreditnachfrage-Beurteilung durch die Sparkassenvorstände. Bei gleichbleibenden Angebotsbedingungen bedeutet dies wieder mehr Konkurrenz der Kreditnehmer um die vorhandenen Mittel.  

■ Für die Geldpolitik sind die Erwartungen auf deutlich weiter sinkende Leitzinsen gerichtet. Zusammen mit einer sich belebenden Konjunktur wäre dies Rückenwind für die weitere Kursentwicklung an den Aktien- und Anleihemärkten 

■ In den für die Kapitalmärkte wichtigen Fragen der Staatsfinanzierung plädieren die Sparkassen für eine finanzkonservative Politik in Deutschland. Eine überwältigende Mehrheit von 80,4 Prozent lehnt eine Finanzierung der anstehenden öffentlichen Aufgaben über mehr Verschuldung ab. Kein einziger der Sparkassenvorstände plädiert für die Abschaffung der Schuldenbremse.