Inflation und Geldpolitik
24.03.2025 - Standpunkt der Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe
Die Preisentwicklung verläuft wieder in stabileren Bahnen, ist aber in vielen Währungsräumen noch nicht am Ziel angekommen. Das gilt auch für den Euroraum. Die Aufmerksamkeit richtet sich derzeit vor allem auf den erhöhten Anstieg der Dienstleistungspreise. Die Geldpolitik sollte in dieser Situation ihren selbsterklärten „datenabhängigen Ansatz“ ernst nehmen und flexibel auf die weitere Entwicklung reagieren.
- Dass Preise für Dienstleistungen schneller steigen als diejenigen für Industriegüter, ist keine neue Erfahrung. Vielmehr entspricht das dem langfristigen Trend und ist strukturell begründet. Die Produktivitäts-fortschritte und die Faktorintensitäten sind in beiden Sektoren sehr unterschiedlich.
- Um die Preisentwicklung insgesamt auf den letzten Metern zum Ziel zu führen, sind in beiden Sektoren günstige Trends nötig. Die Dynamik bei den Dienstleistungen sollte sich legen. Zugleich muss aber auch die hilfreiche Stabilität bei den Industriegüterpreisen gewahrt bleiben.
- Die Geldpolitik der EZB war in den letzten Jahren bei der Inflationsein-dämmung recht erfolgreich. Der Standpunkt untersucht die Fragen, ob die Reaktion „zu spät“, „zu wenig“ oder „zu viel“ war. Mit den sich abzeichnenden handelspolitischen Auseinandersetzungen und neuen geplanten großvolumigen Fiskalmaßnahmen ist die Geldpolitik neuen Risiken ausgesetzt, auf die sie reagieren muss.
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