Der Corona-Schock: Jetzt wirtschaftspolitisch handeln
18.03.2020 - Standpunkt der Chefvolkswirte
Das Corona-Virus trifft die deutsche Wirtschaft hart. Die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe betonen, dass angesichts der aktuellen Krisenentwicklungen alles dafür getan werden muss, die Wirtschaft jetzt stabilisierend zu stützen. Es geht jetzt darum, den Shut-Down der Volkswirtschaften zu überwinden und negative Zweitrundeneffekte zu begrenzen. Daher müssen auch bereits jetzt die Grundlagen für ein Wiedererstarken
der deutschen und europäischen Volkswirtschaft im Blick bleiben:
- Die Corona-Pandemie hat gravierende ökonomische Ausmaße. Die Bundesregierung hat mit ihren am 13. März 2020 angekündigten Maßnahmen wichtige Voraussetzungen geschaffen, um die Unternehmen wirkungsvoll in dieser schweren Zeit zu unterstützen. Darüber hinaus geht es jetzt darum, sektorspezifische Lösungen zu finden, um Unternehmen in der Zeit des shut-down - des Stillstands normaler ökonomischer Aktivitäten - aufzufangen. Auch Erleichterungen für Banken müssen folgen. Zudem sind Schließungen von Börsen zu prüfen.
- Damit die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen möglichst begrenzt werden, ist es notwendig, dass das Maßnahmenpaket der Bundesregierung schnellstmöglich umgesetzt wird. Bei Haftungsfreistellungen sollte die KfW die Risikoprüfungen der Hausbanken übernehmen. Ferner sollte die KfW als Sofortmaßnahme Tilgungsaussetzungen für die nächsten Raten auf Antrag derHausbank gewähren. Ferner könnten bei der Gefahr der Insolvenz die Kredite auch in einen Zuschuss umgewandelt werden. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, können auch zielgerichtete, strikt begrenzte staatliche Zuschüsse ins Auge gefasst werden.
- Es muss gelingen, nach der Pandemie möglichst schnell die Volkswirtschaft wieder in eine robuste Lage zu führen. Kapitalstock und Arbeitskräftepotential müssen in der Krise erhalten bleiben. Sie bilden die Grundlage für das Wiedererstarken der Wirtschaft und die notwendige weitere Modernisierung des Kapitalstocks. Die Erhöhung digitaler und wissensbasierter Investitionen erfordert besondere Aufmerksamkeit.
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