Mit Investitionen der demografischen Herausforderung begegnen

11.10.2019 - Standpunkt der Chefvolkswirte 

Die Gunstjahre der exportorientierten Industrie scheinen für Deutschland vorbei. Erkennbar steht das Land vor massiven Herausforderungen. Die Zeit zum Handeln ist bereits überfällig. Dass der Mangel an Kindern uns einholt, ist keine neue Nachricht. Migration wird helfen, den Verlust an Arbeitskräften abzumildern, sie wird aber nicht ausreichen. Erforderlich ist eine zügige Ausweitung und Modernisierung des Kapitalstocks.

Deutschland ist in der glücklichen Lage, diese Phase mit einem hohen Überschuss in der Leistungsbilanz zu beginnen. Die Investitionen sind also finanzierbar. Auch der Staat hat finanziellen Spielraum, seinen wichtigen Beitrag in Form des Ausbaus und der Erneuerung der Infrastruktur zu leisten, muss jedoch bei der Setzung der gesetzlichen Rahmenbedingungen schnell handeln.

Jungen und kleineren innovativen Unternehmen fehlt meist der direkte Marktzugang. Die zunehmende Bedeutung intangibler Kapitalgüter bringt zudem aus Finanzierungssicht eigene Besonderheiten mit sich. In welche Richtung sich die Finanzierung intagibler Güter entwickelt, ist noch offen. Sicher scheint indes, dass die Banken eine wichtige Funktionfür die Finanzierung von aufstrebenden Unternehmen auch in einer Wissensgesellschaft behalten werden. Möglicherweise wird sich aber dabei ihre Rolle ändern: Vom Finanzierer zum Netzwerker zwischen etablierten Unternehmen und einem Ökosystem aus Start-up-Unternehmen, Fin-Techs, Investoren und anderen Marktteilnehmern.

 


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